Härterei Lexikon

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Eine Übersicht der von uns durchführbaren Wärmebehandlungsverfahren sowie weitere detaillierte Informationen finden Sie unter der Rubrik Verfahren.

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    Magnetische Prüfverfahren

    Magnetische Prüfverfahren sind eine Gruppe von zerstörungsfreien Prüfverfahren, die verwendet werden, um Defekte oder Unregelmäßigkeiten in metallischen Materialien zu identifizieren, indem sie die magnetischen Eigenschaften dieser Materialien ausnutzen. Diese Verfahren sind besonders nützlich, um Risse, Porosität, Schweißfehler, Härteunterschiede und andere strukturelle Anomalien in Metallteilen zu erkennen, ohne das Material zu beschädigen. Es gibt verschiedene Arten von magnetischen Prüfverfahren, darunter:

    1. Magnetpulverprüfung (Magnetic Particle Testing, MT):
      Bei diesem Verfahren wird ein Magnetfeld erzeugt, indem ein elektrischer Strom durch das zu prüfende Bauteil fließt oder durch das Anbringen von Magneten an den Prüfling. Anschließend werden feine Eisenpartikel oder Magnetpulver auf die Oberfläche des Werkstück gestreut. Wenn sich Risse oder andere Defekte in der Nähe der Oberfläche befinden, zieht das Magnetpulver an diesen Stellen an und bildet sichtbare Linien oder Muster, die auf die Defekte hinweisen.
    2. Magnetische Induktionsprüfung (Magnetic Induction Testing, MIT):
      Dieses Verfahren nutzt elektromagnetische Induktion, um Unregelmäßigkeiten im Material zu erkennen. Ein Wechselstrom wird durch eine Spule geleitet, die in der Nähe des zu prüfenden Materials platziert ist. Wenn das Material eine Unterbrechung oder einen Defekt aufweist, beeinflusst dies das Magnetfeld, und dies kann mit sensitiven Sensoren erkannt werden.
    3. Wirbelstromprüfung (Eddy Current Testing, ECT):
      Bei dieser Methode wird ein Wechselstrom durch eine Spule geleitet, um ein Magnetfeld zu erzeugen. Wenn das zu prüfende Material elektrisch leitfähig ist, erzeugt das Magnetfeld Wirbelströme im Material. Diese Wirbelströme werden durch Unregelmäßigkeiten im Material beeinflusst und können durch Sensoren erfasst werden. Änderungen in den Wirbelströmen können auf Defekte hinweisen.
    4. Barkhausen-Rauschenprüfung:
      Dieses Verfahren nutzt das sogenannte Barkhausen-Rauschen, das in ferromagnetischen Materialien auftritt. Wenn ein Magnetfeld auf das Material einwirkt, verändern sich die magnetischen Bereiche im Inneren des Materials, was zu einem charakteristischen Rauschen führt. Durch die Messung und Analyse dieses Rauschens können Defekte oder Spannungszustände im Material identifiziert werden.

    Die magnetischen Prüfverfahren werden in verschiedenen Branchen eingesetzt, beispielsweise in der Luftfahrt, der Automobilindustrie, der Schwerindustrie, der Erdöl- und Gasindustrie und vielen anderen. Ziel der magnetischen Prüfverfahren ist die Sicherstellung der Qualität und der Integrität von Metallbauteilen um potenzielle Sicherheitsrisiken zu minimieren.

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